
Gesunde Gewohnheiten für Hunde
Gesunde Gewohnheiten für Hunde: Ernährung und Bewegung im Fokus
Eine gesunde Lebensweise ist für Hunde ebenso essenziell wie für Menschen. In der D‑A‑CH‑Region wird zunehmend Wert auf Tierwohl gelegt; seit 2020 diskutiert Deutschland sogar gesetzliche Vorgaben für Hundehalter, um Bewegung und soziale Kontakte zu sichern. Dieser Artikel zeigt, wie ausgewogene Ernährung und regelmässige Aktivität Hand in Hand gehen, um Ihren Vierbeiner glücklich und gesund zu halten.
1. Ausgewogene Ernährung – die Basis eines langen Hundelebens
1.1 Makronährstoffe: Proteine, Fette und Kohlenhydrate
Hunde brauchen eine Kombination aus Proteinen, gesunden Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. Proteine fördern Wachstum und Gewebereparatur, Fette liefern Energie und unterstützen Haut‑ und Fellgesundheit, während Kohlenhydrate zusätzliche Energie und Ballaststoffe liefern. Ein Praxisrichtwert für die Verteilung der Makronährstoffe liegt bei 30–50 % Proteinen, 30–50 % Kohlenhydraten und 10–15 % gesunden Fetten. Pro Kilogramm Körpergewicht werden für einen erwachsenen Hund etwa 2–5 g hochwertiges Protein, 3–5 g Kohlenhydrate und etwa 1 g Fett empfohlen. Diese Spannen hängen vom Alter, der Rasse, dem Aktivitätsniveau und dem Gesundheitszustand ab; Welpen, trächtige Hündinnen oder Leistungshunde benötigen oft mehr Protein.
1.2 Täglicher Kalorienbedarf und Fütterungshäufigkeit
Der tägliche Energiebedarf eines Hundes richtet sich nach Gewicht und Aktivität. Eine allgemeine Richtlinie liegt bei etwa 95 kcal pro Kilogramm Körpergewicht. Ein 10‑kg‑Hund benötigt somit rund 530 kcal pro Tag, ein 20‑kg‑Hund etwa 900 kcal und ein 30‑kg‑Hund etwa 1 220 kcal. Die meisten erwachsenen Hunde werden zweimal täglich gefüttert, während Welpen oder sehr aktive Hunde drei Mahlzeiten benötigen können. Wichtig ist, die Portionen an den individuellen Bedarf anzupassen: Bei Übergewicht oder geringer Aktivität sollte die Futtermenge reduziert, bei erhöhter Leistung entsprechend erhöht werden.
1.3 Frische Zutaten und Futtermittelwahl
Ein ausgewogenes Futter besteht aus Fleisch oder Fisch, ergänzt um Gemüse und ggf. Obst. Ergänzend können Milch‑ und Eiprodukte, Gemüse, Reis und Teigwaren eine nahrhafte Basis bilden. Achten Sie darauf, dass das Futter die erwähnten Nährstoffgruppen enthält und auf das Alter sowie die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist. Beim Kauf sollte die Zusammensetzung (z. B. Trockenfleischmasse vs. Frischfleischmasse) korrekt verstanden werden – Herstellerangaben zu „80 % Frischfleisch“ beziehen sich auf das Gewicht vor dem Trocknen und sind daher nicht direkt vergleichbar.
1.4 Besondere Ernährungsformen: vegetarisch, vegan oder Insektenprotein
Laut Deutschem Tierschutzbund ist eine vegetarische oder sogar vegane Ernährung für erwachsene, gesunde Hunde möglich, sofern sie von spezialisierten Tierärzt*innen begleitet wird. Wer selbst kocht oder alternative Proteinquellen wie Insektenfutter nutzen möchte, sollte den Rationsplan von Experten prüfen lassen. Insektenprotein gilt als nachhaltige Alternative; Mehlwürmer oder Grillen enthalten hochwertige Proteine und Omega‑3‑Fettsäuren und sind hypoallergen. Trotzdem muss sichergestellt werden, dass die Rezeptur den Nährstoffbedarf deckt.
1.5 Was Hunde nicht fressen dürfen
Einige Lebensmittel sind für Hunde tabu: Knochen können zu Verletzungen oder Verstopfung führen; Schokolade ist giftig; rohes Schweinefleisch kann die Aujeszky’sche Krankheit übertragen; Futter direkt aus dem Kühlschrank schlägt auf den Magen. Auch ein unüberlegtes Barfen (Rohfütterung) birgt Risiken, weil schnell Nährstoffungleichgewichte entstehen oder Krankheitserreger übertragen werden können. Der Tierschutzbund rät daher, Fleisch hygienisch zuzubereiten und roh nur nach Absprache mit Expert*innen zu verfüttern.
2. Bewegung und geistige Auslastung – mehr als nur Spaziergänge
2.1 Gesetzliche Anforderungen und wissenschaftliche Erkenntnisse
Die Debatte über ausreichende Bewegung hat in Deutschland dazu geführt, dass eine Änderung der Hundeverordnung diskutiert wird. Hundehalter sollen verpflichtet werden, ihre Tiere zweimal täglich auszuführen und ihnen insgesamt mindestens eine Stunde Bewegung zu ermöglichen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Hunde regelmässig „ausreichend Aktivität und Kontakt mit Umgebungsreizen“ wie anderen Tieren, Menschen und Natur benötigen. Das dauerhafte Anketten von Hunden soll verboten werden, und Tiere dürfen nicht den ganzen Tag allein gelassen werden. Diese Forderungen machen deutlich, dass Hunde komplexe Bedürfnisse haben und nicht als „Kuscheltiere“ betrachtet werden dürfen.
2.2 Angepasste Bewegungsprogramme
Obwohl die Gesetzesinitiative pauschal eine Stunde vorsieht, sollte das Bewegungsprogramm an Alter, Rasse und Gesundheit angepasst werden. Ein junger Border Collie benötigt andere Aktivitätsformen als ein alter Mops. Neben zwei ausgedehnten Spaziergängen können Sie auch Joggingeinheiten, Wandertouren oder das Spielen mit dem Ball integrieren. Achten Sie bei Hitze darauf, das Training früh morgens oder am Abend durchzuführen, und bieten Sie ausreichend Wasser an. Bei Hunden mit gesundheitlichen Einschränkungen reichen kürzere, häufigere Spaziergänge; im Zweifelsfall hilft der Tierarzt bei der Planung.
2.3 Geistige Stimulation und Training
Geistige Auslastung ist ebenso wichtig wie körperliche Bewegung. Intelligenzspiele, Suchspiele, Trick‑Training und das Erlernen neuer Kommandos fördern Konzentration und Selbstvertrauen. Die Verknüpfung aus Bewegung und Lernen stärkt die Bindung zwischen Mensch und Hund und macht den Alltag abwechslungsreicher. Für Welpen und Junghunde sind kurze Trainingseinheiten mit positiver Verstärkung ideal; ältere Hunde profitieren von angepassten Übungen und Denkaufgaben.
2.4 Sozialkontakte und Umwelterfahrungen
Sozialkontakte mit Artgenossen und Menschen tragen zur emotionalen Stabilität bei. Lassen Sie Ihren Hund neue Gerüche und Umgebungen entdecken – das stärkt sein Selbstbewusstsein und reduziert Stress. In Hundeschulen oder bei geführten Spaziergängen lernen Hunde den respektvollen Umgang mit anderen Tieren und Menschen. Beachten Sie jedoch die individuellen Grenzen: Nicht jeder Hund ist sozialverträglich; ein langsames, kontrolliertes Heranführen ist ratsam.
3. Praktische Tipps für den Alltag
Fütterungsrituale schaffen: Regelmässige Fütterungszeiten geben dem Hund Sicherheit. Nutzen Sie hochwertige Näpfe und achten Sie auf hygienische Reinigung.
Wasser bereitstellen: Frisches Wasser sollte immer verfügbar sein. Besonders bei Hitze und nach dem Training ist ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wichtig.
Portionen abwiegen: Verwenden Sie eine Küchenwaage, um Überfütterung zu vermeiden. Kontrollieren Sie das Gewicht Ihres Hundes regelmässig.
Langsamer Futterwechsel: Futterumstellungen sollten über mehrere Tage erfolgen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Sichere Snacks: Karotten, kleine Apfelstücke oder fettarmer Käse sind gesunde Belohnungen. Achten Sie darauf, dass Erdnussbutter xylitfrei ist.
Zeit für Ruhe: Wie Menschen brauchen Hunde Erholungsphasen. Integrieren Sie nach sportlicher Betätigung Ruhezeiten, damit Muskeln regenerieren.
Fazit
Eine ausgewogene Ernährung und genügend Bewegung bilden das Fundament für die Gesundheit Ihres Hundes. Hochwertiges Futter mit den richtigen Nährstoffen, angepasst an Alter und Aktivitätslevel, sowie abwechslungsreiche und regelmässige Bewegung halten Ihren Vierbeiner fit. Gleichzeitig sollten geistige Herausforderungen, soziale Kontakte und liebevolle Zuwendung nicht fehlen. Indem Sie auf die Bedürfnisse Ihres Hundes eingehen und sich an wissenschaftliche Empfehlungen halten, fördern Sie ein langes, glückliches Hundeleben – und stärken gleichzeitig das Vertrauen Ihrer Kundinnen und Kunden in Brunobox als Marke, die Wohlbefinden über alles stellt.
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